Facettenreich und ergreifend vertonte Schubert in seinem berühmten Liederzyklus „Winterreise“ Wilhelm Müllers gleichnamige Gedichtsammlung. Fremdheit, Einsamkeit, vergangene Liebe, aber auch der Wunsch nach Zugehörigkeit und Heimat sind darin zu finden. Diese Emotionen werden zu allen Zeiten und in allen Kulturen ähnlich erlebt - und sind auch in Klagemeditationen der iranisch-persischen Musiktraditionen verarbeitet.
Der Zyklus für Asambura-Quintett, farbenreich instrumentiert für Violine, Bassklarinette, präpariertes Klavier, Gitarre und Santur, greift ohne Worte die essentiellen Motive der Winterreise als musikalisches Ausgangsmaterial auf und verbindet sie mit Klängen aus dem Nahen Osten.
Durch Improvisation wird ein Dialog zwischen Instrumenten und Musikkulturen gestaltet, das aufeinander Eingehen wird zum zentralen Element des Werks. So wie Schubert in seinem Werk neben persönlicher Verzweiflung auch die gesellschaftlich-politische Erstarrung seiner Zeit ausgedrückt hat, greift der Zyklus FREMD BIN ICH EINGEZOGEN eine ähnliche Thematik von bedrückender Aktualität auf: In Zeiten von Krieg, Unruhen und Flucht wird der Hörer zum Dialog mit den Menschen aufgerufen, die während ihrer persönlichen Winterreise auf der Suche nach Zugehörigkeit und Heimat sind.
FREMD BIN ICH EINGEZOGEN am 30.04.2021 in der Lutherischen Pfarrkriche um 18.30 Uhr
Tickets unter: https://ekmr.church-events.de/admin
Violine: Leonie Flaksman
Bassklarinette: Justus Czaske
Santur: Ehsan Ebrahimi
präpariertes Klavier: Cornelius Rauch
Gitarre: Janis Neteler
Lichtkonzeption: David Hesse
Komposition: Maximilian Guth | Justus Czaske (nach Schuberts Winterreise)
Claire Lütcke
Organisation und Kommunikation | asambura ensemble
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